Eure häufigsten Fragen zu Tattoos, dem Tätowieren und zu mir


Wie pflege ich mein frisches Tattoo?

Zum Ende unseres Termins decke ich dein frisches Tattoo mit einer speziell für Tätowierungen entwickelten Folie ab.

Bitte entferne diese Folie erst am Folgetag.

Reinige die Wunde des frischen Tattoos vorsichtig tupfend mit sterilen Kompressen und lauwarmem Wasser ohne irgendwelche Zusätze. Danach tupfe dein Tattoo sanft mit sterilen Kompressen trocken. Reinige nachfolgend vorsichtig mit Hautdesinfektionsmittel. So wird die Haut fettfrei und die neue Folie – die du nun aufträgst – hält besser.

Bitte wiederhole diese Prozedur täglich, solange dein Tattoo noch nässt. Decke jeweils dein Tattoo am Ende mit neuer Spezialfolie ab.

Bitte verwende keine Creme. Diese würde bei eventuellem Eindringen von Bakterien für deren Vermehrung sorgen und könnte so mögliche Infektionen begünstigen.

Wenn dein Tattoo nicht mehr nässt, lasse die letzte Folie bitte solange ohne weiteren Wechsel auf dem Tattoo, bis der siebente Tag nach dem Tätowieren erreicht ist. Danach kann die Folie entfernt werden.

Nun kannst du – wenn sich die Wundfläche geschlossen hat – auch Pflegecreme verwenden.

Bitte vermeide für vier Wochen zu baden – es sei denn, du kannst dein Tattoo über der Wasseroberfläche halten. Duschen ist möglich.

Ganz wichtig: Melde dich bei Problemen sofort bei mir und reagiere bitte erst dann entsprechend meinen Anweisungen.


Ab welchem Alter kann ich mich bei dir tätowieren lassen?

Ab 18 Jahren.

Manche Kollegen tätowieren mit Einwilligung der Eltern ab 16 Jahren. Da es aber ja nicht um die Haut der Eltern geht, sondern um deine – und weil bedeutende Entscheidungen eine gewisse Reife erfordern, gibt es diese Ausnahme bei mir nicht.


Warum versendest du vorab keine Entwürfe?

Der Entwurf ist ein wesentlicher Teil der Leistung, den man als Tattoo-Artist ungern nur gegen die Sicherheit der Anzahlung herausgibt (und damit Gefahr läuft, dass das Motiv letztlich von einem Dritten tätowiert wird). Schwarze Schafe gibt es immer und überall.

Die Copy-and-Paste Mentalität macht die Herausgabe von Entwürfen also leider zu einer sehr naiven Handlungsweise. Eigentlich schade, denn eine intensive Auseinandersetzung mit den Motiven, die du dein Leben lang auf dem Körper tragen wirst, ist prinzipiell natürlich eine absolut sinnvolle und empfehlenswerte Angelegenheit.

Dieser Zwickmühle versuche ich mit meinen Kunden zu entgehen, indem wir einerseits bei einem intensiven Beratungsgespräch vorab so viele Details wie möglich besprechen – und ich mir andererseits am Tag des Tätowierens genügend Zeit nehme, den Entwurf so lange mit dir abzustimmen, bis du überzeugt bist. Intensive Kommunikation über die grafischen Möglichkeiten des Tätowierens und über das in deiner Fantasie sicher schon weit gereifte Tattoo ist hier das A und O.


Warum sind Tattoos so teuer?

Sind sie das? Verglichen womit?

Einerseits bin ich der Meinung, dass Tattoos ein Luxusartikel sind. Man braucht sie nicht unbedingt. Das Leben geht auch ohne sie weiter. Und bei einem Porsche, einer Rolex oder einem Urlaub auf den Seychellen wird der Preis doch auch nicht permanent hinterfragt, oder?

Aber natürlich ergibt sich auch der Preis für ein Luxusprodukt in der Regel nach einer pragmatischen Kalkulation und ist nicht willkürlich nach oben ausdehnbar.

Als bedeutender Posten in der Preisbildung für Tattoos fallen die Ausbildungskosten von bis zu mehreren zehntausend Euro an – wenn man bei einem wirklich guten Tätowierer lernt. Diese Investition will natürlich später wieder „reingeholt“ werden. Dass Tätowierer nach wie vor kein offizieller Ausbildungsberuf ist, sondern komplett privat gestemmt werden muss, fällt hier spürbar ins Gewicht.

Da eine Tätowierung streng genommen eine „Körperverletzung mit Einwilligung“ ist und viele Belange der Hygiene und Sicherheit beim Tätowieren den medizinisch relevanten Bereich berühren, geraten zwangsläufig sowohl die notwendigen Versicherungen wie auch das Erfüllen der Anforderungen an Räumlichkeiten und Ausstattung sehr preisintensiv.

Und einiges vom gesamten Aufwand bleibt dem Kunden verborgen und wird deshalb gern vergessen: Die manchmal stundenlange – oft nächtliche – Vorarbeit am Entwurf und – vor dem eigentlichen Tätowieren dann – das Anfertigen des Stencils sind für den Außenstehenden kaum wahrnehmbar. Die tatsächliche Tätowierzeit ist immer nur ein Bruchteil des kompletten zeitlichen Budgets, der in einem Tattoo steckt.

Nicht zu vergessen: Das Talent zum Tätowieren ist sparsamer unter der Bevölkerung gestreut als beispielsweise die Befähigung Haare zu schneiden, Parkett zu verlegen oder einen Bus zu fahren. Das mag arrogant klingen und wäre es auch, meinte man dies als Wertung des Anspruchs auf Wertschätzung (im Sinne dessen ist dann wohl eher der Tätowierer der überflüssige Berufsstand). Die Regeln von Angebot und Nachfrage bei der Preisbildung richten sich allerdings nicht sonderlich nach der Nützlichkeit unserer Tätigkeit. Aber das ist ein anderes Thema.

Dass der Preis für ein sehr kleines Tattoo nicht unendlich nach unten skaliert werden kann, sollte ebenfalls klar sein. Denn auch ein nur fingernagelgroßes Tattoo erfordert ein Minimum an Zeit und Material, das dann eben nicht weiter reduziert werden kann.

Ich denke, es ist ok, dass man auf ein Tattoo eine Weile spart. Eine gründliche Recherche im Vorfeld hilft dir, Preise einzuschätzen und mit deinen Ansprüchen an Motiv, Umfang und die künstlerische Qualität deines Wunschtattoos abzugleichen.